Naturschutz-Projekte
Förderprojekt: Gefährdete Schneckenarten
Förderprojekt: Gefährdete Schneckenarten und Schneckenhausbienen der Trockenstandorte im Kanton Zürich, 2022 bis 2026
Schneckenarten der Trockenwiesen und -weiden (TWW) sind in der Schweiz stark bedroht: Die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung und der erhöhte Nährstoffeintrag, aber auch die Nutzungsaufgabe und die daraus resultierende Verbuschung von Trockenstandorten führt zum Verlust von geeigneten Lebensräumen. Vom Rückgang gefährdeter TWW-Schneckenarten sind auch direkt einzelne Wildbienenarten betroffen. Sie sind auf Schneckenhäuser angewiesen um darin zu nisten oder zu übernachten.
Ziel des Projektes ist es, die aktuellen Vorkommen gefährdeter TWW-Schneckenarten zu erhalten und zu fördern. Vorhandene Lebensräume werden qualitativ aufgewertet oder vergrössert (z.B. durch Entbuschung, schonende Mahd, Schaffung und Erhaltung von offenen Bodenstellen).
Verein Artenförderung Schweiz
Projekt Informationen Bahndamm Sonnmatt, Bülach
Projekt: Vielfältige Grünflächen
Der NVB pflegt seit 2021 kleine Grünflächen der Stadt Bülach im Siedlungsraum und möchte mit diesem Versuch im städtischen Gebiet die Biodiversität fördern, ansprechende Grünflächen gestalten und die Bevölkerung dafür sensibilisieren.
Das Projekt, die Biodiversität im Siedlungsraum im Kleinen zu fördern läuft jetzt seit 2021. Motiviert haben wir an vier Orten Grünflächen gepflegt mit dem Ziel, die Vielfalt dieser lebendigen Inseln zu etablieren und so einen Beitrag zu einer guten Lebensqualität in Bülach zu leisten. Mit Interesse haben wir die Veränderungen beobachtet und teilweise wurde unser Ziel übertroffen, teils noch nicht erreicht. Das Interesse der Passanten ist gross und das Echo durchwegs positiv. Die Pflanzenvielfalt auf den bewirtschafteten Flächen hat zugenommen und bietet Lebensraum für verschiedene Tiere. So wurden Eidechsen, gefleckte Weinbergschnecken, Raupen und Schmetterlinge, sowie viele Wildbienen gesichtet. > Plan
Wir freuen uns über Helferinnen und Helfer, die wir für Pflege-Einsätze kontaktieren dürfen. Mehr Infos und Anmeldung: vielfalt@nvbuelach.ch, Tel. 078 689 04 07
Haselmaus, Foto: Leo/fokus-natur.de
Landschaftsaufwertung für kleine Säugetiere
Mit dem Projekt werden Hecken, Buntbrachen, Säume und Asthaufen angelegt, Obstbäume gepflanzt, Waldränder aufgewertet, strauchreiche Waldbereiche geschaffen und Kästen für die Jungenaufzucht aufgehängt. Denn Hermelin, Mauswiesel, Bechsteinfledermaus, Zwergspitzmaus und Haselmaus sind auf vernetzte und strukturreiche Lebensräume angewiesen.
Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren von der Landwirtin über den Förster bis zum Tiefbauamt. Zudem wird die Öffentlichkeit mit Exkursionen und Arbeitseinsätzen über die Bedürfnisse der kleinen Säugetiere informiert. Um mehr über die Verbreitung der heimlich lebenden Tiere und die Wirkung der Aufwertungsmassnahmen zu erfahren, ist in verschiedenen Gebieten ein Monitoring geplant: mit Spurentunneln spüren wir den Wieseln und Haselmäusen nach, mit Fotofallen soll die unauffällige Zwergspitzmaus nachgewiesen werden werden und mit Batdetektoren erfassen wir die Ultraschallrufe der Fledermäuse. Dieses Projekt des Vereins Minimus wird 2021 bis 2025 zusammen mit dem Verein Naturnetz und den Naturschutzvereinen des Projektgebiets, so auch dem Naturschutzverein Bülach, umgesetzt.
Schlanker Würger, Foto: T. Kissling
Förderprogramm seltener Sommerwurz-Arten
Förderprogramm seltener Sommerwurz-Arten und deren Wirtspflanzen im Kanton Zürich 2019 bis 2022
Die unscheinbaren Sommerwurz-Arten (lat. Orobanche) sind Parasiten und zapfen zur Energieaufnahme die Wurzeln anderer Pflanzenarten an. Die Hälfte aller in der Schweiz vorkommenden Sommerwurz-Arten sind auf der Roten Liste der Gefässpflanzen. Einige dieser seltenen Arten kommen auch im Kanton Zürich vor. Durch eine gezielte Förderung dieser Sommerwurz-Arten und deren spezifischen Wirtspflanzen sollen sich die Populationen im Zürcher Unterland wieder erholen und wachsen können.
Hermelin, Foto: Ueli Eberhard
Schüler bauen Asthaufen für die Wiesel,
Foto: Evi Biderheim
Förderprogramm Wiesel
In der Schweiz deuten alle Anzeichen stark darauf hin, dass die Bestände des Hermelins und des Mauswiesels rückläufig sind. Deshalb sollten ihre Lebensräume ökologisch aufwertet und vernetzt werden.
Die Stiftung WIN Wieselnetz hat sich mit dem Projekt «Wiesellandschaft Schweiz» zum Ziel gesetzt, Wieselpopulationen in der gesamten Schweiz zu sichern.
Im «Förderprogramm Wiesel Irchel-Weinland 2016 bis 2019» engagierte sich auch der Naturschutzverein Bülach für Hermelin, Mauswiesel, Iltis und Co. Am Rhinsberg, auf der Vernetzungsachse von Stadel bis nach Humlikon, wurde im April 2018 mit Bülacher Schülern aus sechs Klassen aus den Schulhäusern Böswisli und Lindenhof 24 Asthaufen aufgeschichtet. Diese dienen den Kleintieren als Unterschlupf und können auch für die Jungenaufzucht genutzt werden. Sechs der Wieselbauten haben Spurentunnels erhalten. Damit lassen sich mit einer Art Stempelkissen und Papier die Pfotenspuren der Tiere nachweisen und den Erfolg kontollieren. Damit leisten der Naturschutzverein einen lokalen Beitrag zur Erhaltung der Wieselpopulationen in der Schweiz.
Foto: T. Kissling
Mehlschwalbe, Foto: Stefan Wassmer
Schwalbenhaus – Stützpunkt für Sommerboten an bester Lage
Anlässlich des 90-jährigen Jubiläums hat der Naturschutzverein Bülach 2014 ein Schwalbenhaus mit 50 Nisthilfen erbauen lassen. Die Beratung hatte Kurt Mohler aus dem Baselbiet geleistet, der als eigentlicher Promotor der Schwalbenhäuser gilt.
Die Bestände der Mehlschwalben in der Schweiz haben in den letzten Jahren stark abgenommen und die Art gilt als potentiell gefährdet. Ein Grund dafür ist die abnehmende Zahl von geeigneten Brutstandorten und die immer geringer werdende Verfügbarkeit von Material für den Nestbau. Mit dem Schwalbenhaus wird das Angebot an Nistplätzen erhöht.
Der Standort beim Stadtweiher liegt in rund 700 Metern Entfernung einer bestehenden Schwalben-Kolonie. Der Grossteil der Nisthilfen wurden am 14. Juni 2014 beim Rathausbrunnen in Bülach an Nester-Paten verkauft. Am 25. August 2014 wurde das Schwalbenhaus geliefert und aufgebaut. Die letzten Nester wurden beim Einweihungsfest am 6. September versteigert.